Gindler, Els
1885–1961. Um 1910 eine der ersten Schülerinnen Hedwig Kallmeyers im ,Seminar für Harmonische Gymnastik‘. Seit 1917 Ausbildung von Gymnastiklehrerinnen. Infolge schwerer Krankheit legte G zunehmend Wert auf ganzheitliche Arbeit, auf die Verbindung von körperlicher und geistiger Bewegung. Die Bewusstheit für den eigenen Körper sollte Ausgangs- und Endpunkt jeder Bewegung und jeder Tätigkeit sein. Körperliches Geschehen sei von der seelischen Situation des Menschen nicht zu trennen und nur aus der jeweiligen Art des Eingeordnet-Seins des Menschen in seine Umwelt zu verstehen und zu beeinflussen. Damit prägte sie wesentlich die gymnastische Bewegung in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. 1924 Begegnung mit Heinrich → Jacoby (langjährige Zusammenarbeit). 1925 Mitbegründung des ,Deutschen Gymnastikbundes‘. Ab 1933 Verzicht auf jede öffentliche Anerkennung und Förderung. G unterrichtete bis 1960, auch während des 2. Weltkrieges, in Berlin.
Die Gymnastik des Berufsmenschen. In: Gymnastik, 1926, Ehrenfried, Lily: Atmen, Bewegen, Erkennen. Elsa Gindler und Frieda Goralewski. Berlin 1986; Ludwig, Sophie: Elsa Gindler. Von ihrem Leben und Wirken. Wahrnehmen, was wir empfinden. Hamburg 2002; Zeitler, Peggy (Hg.): Erinnerungen an Elsa Gindler. Berichte, Briefe, Gespräche mit Schülern. München 1991.
GABI BEIER