Jacoby, Heinrich
1889–1964. 1907 Beginn des Musikstudiums in Straßburg. 1909–13 Kapellmeister und Regievolontär am Straßburger Stadttheater. Leitung der Lehrerbildung für Musik an der ,Neuen Schule für angewandten Rhythmus‘ in Dresden-Hellerau, Leitung der musikalischen Erziehung an der Odenwaldschule in Ober-Hambach. Seit 1924 Privatgelehrter in Dresden und Berlin, 1933 Emigration in die Schweiz. Er arbeitet in unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften mit Menschen verschiedener Nationalitäten und Berufe. Zusammenarbeit mit Elsa → Gindler. J wendet sich gegen traditionelle Begabungsvorurteile und entwickelt eine Methodik des Erarbeitens und Ausprobierens (z. B. durch Improvisationskonzerte) als Gegensatz zum formalen Lernen.
Jenseits von ,Begabt‘ und ,Unbegabt‘. Hamburg 1980; Jenseits von ,Musikalisch‘ und ,Unmusikalisch‘. Hamburg 1984; Musik, Gespräche, Versuche. Hamburg 1986; Erziehen, Unterrichten, Erarbeiten. Hamburg 1989.
Ballod, Georg: Empfinden, was dem Leben dient. Zur Aktualität der Erkenntnisse über den Menschen im Werk von Albert Schweitzer und Heinrich Jacoby. Mannheim 2000; Biedermann, Walter: Ohne Pfeil und Bogen. Ganzheitliche Pädagogik bei Heinrich Jacoby. Schaffhausen 1998; LeBrünHölscher, Heike: Musikerziehung bei Heinrich Jacoby. Münster 1987.
GABRIELA NAUMANN