Man, Hendrik de

1885–1953. Dr. phil. Studium der Geschichte, Psychologie und Nationalökonomie in Leipzig, Wien, Gent. Tätig in Publizistik und Arbeiterbildung; ethischer Sozialist; Professor für Sozialpsychologie (Akademie der Arbeit Frankfurt a. M.). Sozialismus ist M „Kulturbewegung“, „Motivationslehre“ (Peski 17), Formung des Willens. Am 1. Mai 1932 wird sein – einziges – sozialistisches Festspiel WIR! (M: „Lehrstück“,  „Lehrmittel“,  „erzieherisches  Experiment“, „kultisches Lehrspiel“) mit 20 000 Anwesenden (als aktive Einheit von ‚Spielern‘ und ‚Zuschauern‘) in Frankfurt uraufgeführt – mit Filmeinblendungen – Musik: Ottmar Gerster. M: „Die These von der Souveränität der Kunst gilt für die Kulturschöpfung, die These von der Klassenbedingtheit für den Kulturverbrauch“ (Theaterkrise 15).

Der Sozialismus als Kulturbewegung. Berlin 1926; Theaterkrise als Kulturkrise. Berlin 1931; Wir! Ein sozialistisches Festspiel. Berlin 1932; Gegen den Strom. Memoiren eines europäischen Sozialisten. Stuttgart 1953.

Koch, Gerd: Zweimal Lehrstücke: Bertolt Brechts und Hendrik de Mans Vorstellungen kulturell-politischen Lernens in den zwanziger und dreißiger Jahren. In: Hufer, Klaus-Peter u.a. (Hg.): Sozialwissenschaftliche und bildungstheoretische Reflexionen. Glienicke u. a. 1998; Ders.: Wie sich die Bilder nicht gleichen: Hendrik de Mans Lehrstück WIR und Brecht/Eislers DIE MASSNAHME. In: Gellert, Inge u. a. (Hg.): Massnehmen. Köthen u. a. 1999; Pels, Alice: ,Wir‘ – un Festspiel socialiste. In: la vie ouvriere, 1932, Peski, Adriaan M. van: Hendrik de Man. Ein Wille zum Sozialismus. Tübingen 1963.

GERD KOCH