Wirth, Andrzej Tadeusz

Geb. 1927. Studium der Philosophie. Promotion über → Brecht.  1956–58  Aufenthalt  in  Berlin  (auf  Einladung des Berliner Ensembles), wo er als Kritiker, Übersetzer und Herausgeber zum Vermittler zwischen deutscher und polnischer Kultur wurde. In den 1960er Jahren gehörte W zusammen mit Jan Kott zu den bedeutendsten Theaterkritikern Polens. Seit 1966 Gastprofessor in den USA. 1982 gründete W an der Justus-von-Liebig-Universität Gießen das erste deutsche Institut für Angewandte → Theaterwissenschaft, das er bis 1992 leitete und an das er als Gastprofessoren u.a. Heiner Müller und Robert Wilson holte. Seine Arbeitsfelder sind neben polnischer und internationaler Theater- und Literaturgeschichte die Geschichte des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung in Polen.

Brechts Fatzer. Experiments in discourse making. In: Drama Review, 1978, H. 22; Lehrspiel als Sprechmaschine. Fatzer an der Stanford University USA. In: Theater heute, 1978, 1999 4; Lehrstück als Performance. In: Gellert, Inge u. a. (Hg.): Massnehmen. Köthen, Berlin 1999. Wirth, Andrzej (Hg.): Modernes polnisches Theater. Neuwied, Berlin 1967; Ders. (Hg.): Stanislaw Witkiewicz. Verrückte Lokomotive. Ein Lesebuch. Frankfurt a. M. 1985; Ders. (Hg.): S«awomir Mroxek. Zabawa. Satire in lustloser Zeit. Frankfurt a. M. 1992.

GABI BEIER